Kreativzentrum "Zwischen den Gleisen"?!

von schue



Eine Berliner industriegeschichtliche Rarität in der Cordesstraße: Die Eisenwand am ehemaligen Bahngelände Güterbahnhof Grunewald an der Avus gegenüber Eichkamp. Und was passiert dahinter? Vorbereitet wird der Bau eines riesigen Möbelhauses. So plant es Möbelhändler Kurt Krieger, der laufend Grundstücke im Gelände aufkauft und Bauaktivitäten vorbereitet. Das hat Anwohner alarmiert, die die Bürgerinitiative "Zwischen den Gleisen" gegründet haben, um den drohenden Verkehrskollaps zwischen Avus, Messe und Stadtautobahn, aber auch einen überdimensionierten Bau im Sichtfeld des Berliner Eingangsbereichs zu verhindern.
Nun ist die Bürgerinitiative nicht nur "dagegen", sondern diskutiert auch, "wofür" sich Charlottenburger stark machen könnten, um auf diesem Gelände etwas Sinnvolles und Zukunftsweisendes zu entwickeln. (Tagesspiegel-Artikel hier).

Beim letzten Treff im Eichkamper Gemeindehaus mit vielen Besuchern wurde ein konstruktives Beispiel vorgestellt, wie Investoren sich als Stadtentwickler betätigen können. Andreas Krüger, Geschäftsführer von Planet Modulor, berichtete in einem spannenden Vortrag, wie historische Bauten am Kreuzberger Moritzplatz durch intelligente Nutzungskonzepte in ein zukunftsweisendes Kreativzentrum umgewandelt wurden. So hat im "Bechsteinhaus" Planet Modulor eine Mischung von Handel, Handwerk, Kunst und Kultur als Verbund von 30 kleinen und mittelgroßen Unternehmen aufgebaut. Das Projekt auf einer Fläche von etwa 11.000 Quadratmetern im Aufbau Haus versteht sich als Gegenentwurf zu den ausschließlich auf passiven Konsum ausgerichteten Einkaufszentren und bietet seinen Besuchern viele
Möglichkeiten, Einkaufen mit eigenen Aktivitäten zu verbinden. Mehr Informationen unter www.planetmodulor.de . Andreas Krüger bezeichnete diesen in Kreuzberg geschaffenen Ort als Prototyp für eine konstruktive urbane Ausstrahlung, denn Handel, Handwerk und Dienstleitung verbinden sich mit Kreativ-, Kultur- und Sozialprojekten. Dieser Ansatz hat Politiker, Investoren, Unternehmer und Bürger überzeugt, die sich alle für das Projekt einsetzen und Finanzmittel einbringen.
Ein Gegenmodell für das Gelände an der Avus? Kreativzentrum statt Möbelhaus? Zwar ist das Gelände kein verdichteter städtischer Ort, aber mit direkter Nähe zu den Freizeit-, Erholungs-, Informations- und Lernstätten von Grunewald, Messe, Teufelsberg, Ökowerk am Teufelssee und andere. Gut, dass die Bürgerinitiative hierzu Denkprozesse anstößt. Übrigens hat im Tagesspiegel Florian Mausbach in diesem Sinne die Politik an die Zukunftsaufgabe erinnert, die "städtebauliche Neugestaltung" voranzutreiben, um Berlins Bestimmung als Metropole gerecht zu werden.

schue* - Samstag, 21. Januar 2012, 14:57 schreibt:

Neuer Stadtentwicklungssenator fordert mehr Bürgerbeteiligung

Der neue Senat gibt eine klare Richtung für die Entwicklung von Investitionsvorhaben vor. So hat sich Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) deutlich bei einer öffentlichen Gesprächsrunde in der Urania für die Stärkung der Bürgerbeteiligung ausgesprochen. Er wird im Tagesspiegelartikel vom 21. Januar 2012 („Kein Bauchladen für das Tempelhofer Feld“, S. 16 – s. auch Tagesspielblog „Bürgerbeteiligung muss schon beim Planen beginnen“) zitiert: „Bürgerbeteiligung dürfe nicht erst beim Volksentscheid, sondern müsse beim Anfang der Planungen beginnen“. Ein weiteres Zitat ist bemerkenswert im Sinne der Stadtentwicklung im öffentlichen Interesse: „Landeseigene Grundstücke für Gewerbe und Wohnungsbau sollen künftig nicht mehr nach dem Höchstpreisgebot verkauft werden. Es soll sie auch für weniger Geld geben, wenn dafür mit dem jeweiligen Partner mehr für die Stadt erreicht werden kann.“ Deutlicher kann eine Regierung wohl kaum zum Ausdruck bringen, dass Investoren ihre wirtschaftlichen Interessen mit den Interessen der Gesellschaft bei Bauvorhaben abstimmen müssen.


rauch (Gast)* - Montag, 23. Januar 2012, 14:41 schreibt:

dornbusch einschliesslich nordkurvenbereich

ich kann mir ebenso ein zentrum für handwerker vorstellen.
elektriker
sanitär- heizung -
maurer
maler
dachdecker
autoreparaturwerkstatt
schneider designer
und viele andere mehr
zentren dieser dienstleistungen gibt es selbst in brandenburg

Atlas (Gast)* - 25. Jan, 10:00 - antwortet:

"Am Dornbusch"

Wo ist eigentlich das Straßenschild "Am Dornbusch" geblieben oder wurde die Straße der Eichkampstr. "zugeschlagen" ??

Atlas (Gast)* - 6. Feb, 18:46 - antwortet:

Umbenennung ??

Die Straße " Am Dornbusch" scheint einen neuen Namen zu haben. Wann wurde das "Rondell" dort in Eichkampstraße umbenannt ??? Wer kann Auskunft geben und wohin sind die Straßenschilder "Am Dornbusch" verschwunden ???

*(Gast) bedeutet, dass der Verfasser nicht bei twoday.net angemeldet ist.

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