von e18
Die EU holt mal wieder die Bezirkspolitik ein: Gerade erst lud die Bezirksstadträtin zur
Bürgerversammlung, doch das Ergebnis steht schon lange fest:
Shared Space heißt die offiziell verordnete Lösung für Eichkamps Verkehrsprobleme.
Dahinter verbirgt sich ein vom Niederländer Hans Monderman in den 1990er Jahren entwickeltes Konzept (siehe auch
Wikipedia), bei dem ALLE Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt werden und damit auch ALLE Verkehrsschilder, Gebote wie Verbote verschwinden. Es gilt praktisch nur noch
Paragraph 1 der StVO.
Laut
EU-Richtlinie ist dieses Konzept
zwingend vorgesehen für
urbane Verkehrsbereiche ohne Verkehrsteilnehmer-Separation durch bauliche Gestaltungsmerkmale, also auf deutsch: wenn der Bürgersteig fehlt, und muss von den Gemeinden
bis Ende 2011 umgesetzt werden.
Positive Erfahrungen gibt es bereits aus Hamburg (
hier), neu in Berlin ist allerdings die Verbindung mit dem jüngst eingeführten
Straßenausbaugesetz, das bis zu 70% der Ausbaukosten den Anwohnern auferlegt. Ferner müsste in Eichkamp speziell an engen Kreuzungen erst eine Umwidmung in Straßenland vorgenommen werden, schreibt doch
Shared Space minimale Ausweichflächen vor. Für die Abtretung ihrer Vorgärten muss das
für seine Grundstücksdeals berühmt-berüchtigte Land Berlin den Anwohnern aber eine "angemessene" Entschädigung gewähren. Sie können darauf hoffen, dass sich Kosten und Entschädigung die Waage halten.