Ahmed Sadek kocht in Eichkamp arabisch-international
von schue
Und der Koch erzählte und kochte, und er erzählte und kochte und es wurde bald Mitternacht. Da war dann die Tausend-und-eine-Essens-Nacht zu Ende und alle gingen satt und zufrieden, mit vielen neuen Ideen für das nächste heimische Menü beglückt nachhause.
Ja, so war das mit dem Kochkurs am letzten Freitag, den 23. März 2012 im Eichkamper Gemeindehaus. Wieder hatte Florian Koch in seiner Eigenschaft als Siedlervereinsvorsitzender nette Nachbarn aus Eichkamp und Siedlung Heerstraße und deren Freunde zum Kochen und Essen eingeladen, und in seiner Eigenschaft als Foodfotograf und kulinarischer Zeitschriftenherausgeber von Le Schicken seine Kontakte in die internationale Welt der Küchen genutzt, um im intimen Kreis einen herausragenden Koch seine Arbeit präsentieren zu lassen. Die Teilnehmergruppe war sogar fast etwas zu intim, weil schon eine kurze Rundmail an Kochinteressierte ausreichte, und der Kurs war in nur wenigen Stunden mit sechszehn Teilnehmern überbucht....
Ahmed Sadek ist Leibkoch des saudischen Botschafters. Als Neugierige die vorwitzige Frage stellten, ob denn die Botschaftsküche in Tiergarten größer als die Küche in Eichkamp sei und ob denn der Botschafterfamilie täglich Hummer serviert würde, kam ein verschwiegenes diplomatisches No-comment-Lächeln. Dafür begann der in Kairo ausgebildete Koch mit Berufsstationen in Holland, Thailand, Schweiz, Deutschland und anderen Ländern intensiv am Herd zu werkeln und zu erzählen, aber eben nur vom Essen und das reichte für einen langen Abend des "Orientalischen Fine Dining".
Kochen ist ein langwieriges Geschäft. Das erlebten wir Küchenazubis (mit mehr oder weniger Erfahrung) zunächst an der Zubereitung des Desserts, das ja wegen der Kühlzeit immer zuerst gefertigt wird: Orangen-Tiramisu ist leicht und sonnig-südlich mit seiner orangenen Mascarpone-Variante. Daneben wurden Rosmarinspieße mit Ananas- und Mangostücken gelegt. Auch wenn es noch nichts zu kosten gab, Meister Ahmeds Tipps und Tricks vom Früchteschälen und Resteverwerten wurden begierig aufgenommen und notiert: Wer wusste schon vorher, dass der Ananasstrunk im Kochtopf den Reis wunderbar aromatisiert und erst nach dieser Verwendung entsorgt werden sollte. Dann wurde Thai-Humus zubereitet. Nanu? Araber in Thailand? Ja, in Bangkok kann man viele arabische Familien sehen und offensichtlich nehmen sie in ihren Ländern asiatische Kücheneinflüsse auf. Aber ein reines Thaikochen wird nicht gepflegt, sondern crossweise mit Kichererbsen (in Thailand unüblich), Sesampaste Tahin und viel Kumin komponiert.
So entsteht eine internationale Küchenlinie, die auch für die weiteren Rezepte von Ahmed Sadek typisch waren: Sesamröllchen mit Wasserspinat und Ras al-Hanut-Gewürzmischung in Frühlingsrollenblätter, Wasserspinatsalat mit Erdnussdressing, Lammrücken in Pistazien-Pfeffer-Kruste mit Haloumi Spinatfilou und Granatapfelmayonnnaise und dazu ein Spinat-Haloumi-Filo mit frischem Spinat und geriebenen Haloumikäse in Filoteig. Das alles zuzubereiten war Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wir Küchenjüngerinnen und -jünger durften allenfalls mal ein Spinatblatt vom Stengel zupfen, ansonsten war aufmerksames Zusehen bei der Arbeit des Meisters angesagt. Der ließ sich von einem Assistenten helfen, der allerdings wie üblich in der hierarchischen Küche ungenannt blieb. Das war nicht böswillig gemeint, sondern ist der strengen Regel der Arbeitsteilung geschuldet.
Nach drei Stunden in der Küche wurde dann wieder am wunderbar gedeckten Tisch im Gemeindesaal gegessen. Oder besser: Die wunderbaren Gerichte wurden zelebriert und so gut wie jeder konnte mit größter Hochachtung und Genusshingabe verspeist. Denn man wusste ja, mit welcher Achtung vor den Produkten der Meister das alles zubereitet hatte.
Und der Koch erzählte und kochte, und er erzählte und kochte und es wurde bald Mitternacht. Da war dann die Tausend-und-eine-Essens-Nacht zu Ende und alle gingen satt und zufrieden, mit vielen neuen Ideen für das nächste heimische Menü beglückt nachhause.
Ja, so war das mit dem Kochkurs am letzten Freitag, den 23. März 2012 im Eichkamper Gemeindehaus. Wieder hatte Florian Koch in seiner Eigenschaft als Siedlervereinsvorsitzender nette Nachbarn aus Eichkamp und Siedlung Heerstraße und deren Freunde zum Kochen und Essen eingeladen, und in seiner Eigenschaft als Foodfotograf und kulinarischer Zeitschriftenherausgeber von Le Schicken seine Kontakte in die internationale Welt der Küchen genutzt, um im intimen Kreis einen herausragenden Koch seine Arbeit präsentieren zu lassen. Die Teilnehmergruppe war sogar fast etwas zu intim, weil schon eine kurze Rundmail an Kochinteressierte ausreichte, und der Kurs war in nur wenigen Stunden mit sechszehn Teilnehmern überbucht....
Ahmed Sadek ist Leibkoch des saudischen Botschafters. Als Neugierige die vorwitzige Frage stellten, ob denn die Botschaftsküche in Tiergarten größer als die Küche in Eichkamp sei und ob denn der Botschafterfamilie täglich Hummer serviert würde, kam ein verschwiegenes diplomatisches No-comment-Lächeln. Dafür begann der in Kairo ausgebildete Koch mit Berufsstationen in Holland, Thailand, Schweiz, Deutschland und anderen Ländern intensiv am Herd zu werkeln und zu erzählen, aber eben nur vom Essen und das reichte für einen langen Abend des "Orientalischen Fine Dining".
Kochen ist ein langwieriges Geschäft. Das erlebten wir Küchenazubis (mit mehr oder weniger Erfahrung) zunächst an der Zubereitung des Desserts, das ja wegen der Kühlzeit immer zuerst gefertigt wird: Orangen-Tiramisu ist leicht und sonnig-südlich mit seiner orangenen Mascarpone-Variante. Daneben wurden Rosmarinspieße mit Ananas- und Mangostücken gelegt. Auch wenn es noch nichts zu kosten gab, Meister Ahmeds Tipps und Tricks vom Früchteschälen und Resteverwerten wurden begierig aufgenommen und notiert: Wer wusste schon vorher, dass der Ananasstrunk im Kochtopf den Reis wunderbar aromatisiert und erst nach dieser Verwendung entsorgt werden sollte. Dann wurde Thai-Humus zubereitet. Nanu? Araber in Thailand? Ja, in Bangkok kann man viele arabische Familien sehen und offensichtlich nehmen sie in ihren Ländern asiatische Kücheneinflüsse auf. Aber ein reines Thaikochen wird nicht gepflegt, sondern crossweise mit Kichererbsen (in Thailand unüblich), Sesampaste Tahin und viel Kumin komponiert.
So entsteht eine internationale Küchenlinie, die auch für die weiteren Rezepte von Ahmed Sadek typisch waren: Sesamröllchen mit Wasserspinat und Ras al-Hanut-Gewürzmischung in Frühlingsrollenblätter, Wasserspinatsalat mit Erdnussdressing, Lammrücken in Pistazien-Pfeffer-Kruste mit Haloumi Spinatfilou und Granatapfelmayonnnaise und dazu ein Spinat-Haloumi-Filo mit frischem Spinat und geriebenen Haloumikäse in Filoteig. Das alles zuzubereiten war Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wir Küchenjüngerinnen und -jünger durften allenfalls mal ein Spinatblatt vom Stengel zupfen, ansonsten war aufmerksames Zusehen bei der Arbeit des Meisters angesagt. Der ließ sich von einem Assistenten helfen, der allerdings wie üblich in der hierarchischen Küche ungenannt blieb. Das war nicht böswillig gemeint, sondern ist der strengen Regel der Arbeitsteilung geschuldet.
Nach drei Stunden in der Küche wurde dann wieder am wunderbar gedeckten Tisch im Gemeindesaal gegessen. Oder besser: Die wunderbaren Gerichte wurden zelebriert und so gut wie jeder konnte mit größter Hochachtung und Genusshingabe verspeist. Denn man wusste ja, mit welcher Achtung vor den Produkten der Meister das alles zubereitet hatte.
Ganzen Beitrag vom 30.03.12 und 1 Kommentar anzeigen
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Schöner Bericht