Sonntag, 06.11.2011 Kunstführung mit Frau Dr. Hofmann
von Uwe Neumann
Die Sammlung des Bankiers Wagener. Die Gründung der Nationalgalerie Führung in der Alten Nationalgalerie am 06.11. 2011 ab 15 Uhr
Bevor das Jahr 2011 zu Ende geht, lädt der Siedlerverein Eichkamp noch einmal zu einer Kunstführung mit Frau Dr. Barbara Hofmann ein, dieses Mal in die Alte Nationalgalerie.
Lesen Sie, was Frau Dr. Hofmann zu dieser Ausstellung sagt und zu den "Mega-Event" "Gesichter der Renaissance": Frau Dr. Hofmann hat mir ausdrücklich erlaubt, Ihnen auch ihre kritischen Anmerkungen zu dieser Art der Kunstvermarktung zur Kenntnis zu geben.
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Gründung einer nationalen Galerie für zeitgenössische Kunst Gegenstand vielfältiger Diskussionen und Bemühungen. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 1861 bis ein solches Museum seine Türen öffnen konnte. Den entscheidenden Anstoß dazu gab die 262 Bilder umfassende Schenkung des Berliner Bankiers Joachim Heinrich Wagener, der seine eigens für diesen Zweck über vierzig Jahre zusammengetragene Privatsammlung dem preußischen König stiftete mit der Auflage, sie zum Grundstock einer künftigen Nationalgalerie zu machen.
Mit der Ausstellung "Die Sammlung des Bankiers Wagener. Die Gründung der Nationalgalerie", ruft das Haus die generöse Tat ihres Mäzens wieder in Erinnerung. Ziel ist es dabei, die Sammlung Wagener 150 Jahre nach ihrer ersten Präsentation in einem größeren Umfange vorzustellen und neu zu lesen. Gezeigt wird eine Auswahl von etwa 140 Gemälden, die die wichtigsten und repräsentativen Werke der wagenerischen Schenkung umfasst, darunter auch heute noch hochgeschätzte Arbeiten von Karl Friedrich Schinkel und Caspar David Friedrich.
Leonardo ist in Berlin! Haben Sie ihn schon gesehen und dabei vielleicht auch Bekanntschaft mit dem "Latin Lover" gemacht, den die Macher der Ausstellung "Gesichter der Renaissance" in Antonella da Messinas Bildnis eines Jüngling sehen wollen? Nein - dann haben Sie sich wohl noch nicht in die langen Schlangen derer eingereiht, die diese bereits im vergangenen Jahr zum "Kulturevent des Jahres 2011" gehypte Ausstellung auf keinen Fall versäumen wollen. Oder ist Ihnen das unglaublich praktische VIP- Ticket für ganze stolze 30.-€ dann doch etwas zu teuer? Wie dem auch sei. Trösten Sie sich: um die Kunst geht es dabei schon lange nicht mehr. Das erklärt auch, warum es keinem externen Kunsthistoriker erlaubt ist, eine Gruppe durch diese Ausstellung zu führen. Wäre dies nicht der Fall, so hätte ich Sie selbstverständlich schon längst zu einer Sonderführung eingeladen.
Glücklicherweise aber besitzt Berlin auch selbst hervorragende Museen mit ausgezeichneten Sammlungen. Und diese kann man - wie unlängst auch Prof. Dr. Peter Geimer vom Kunsthistorischen Institut der FU Berlin mit Blick auf die mehr als fragwürdige Vermarktung der Renaissanceausstellung in der FAZ kritisch anmerkte - "... das ganze Jahr über leicht besuchen [...]in der luxeriösen Atmosphäe einer jargonfreien Zone und ohne die Zumutung, etwas erleben zu müssen."
Die Sammlung des Bankiers Wagener. Die Gründung der Nationalgalerie Führung in der Alten Nationalgalerie am 06.11. 2011 ab 15 Uhr
Bevor das Jahr 2011 zu Ende geht, lädt der Siedlerverein Eichkamp noch einmal zu einer Kunstführung mit Frau Dr. Barbara Hofmann ein, dieses Mal in die Alte Nationalgalerie.
Lesen Sie, was Frau Dr. Hofmann zu dieser Ausstellung sagt und zu den "Mega-Event" "Gesichter der Renaissance": Frau Dr. Hofmann hat mir ausdrücklich erlaubt, Ihnen auch ihre kritischen Anmerkungen zu dieser Art der Kunstvermarktung zur Kenntnis zu geben.
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Gründung einer nationalen Galerie für zeitgenössische Kunst Gegenstand vielfältiger Diskussionen und Bemühungen. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 1861 bis ein solches Museum seine Türen öffnen konnte. Den entscheidenden Anstoß dazu gab die 262 Bilder umfassende Schenkung des Berliner Bankiers Joachim Heinrich Wagener, der seine eigens für diesen Zweck über vierzig Jahre zusammengetragene Privatsammlung dem preußischen König stiftete mit der Auflage, sie zum Grundstock einer künftigen Nationalgalerie zu machen.
Mit der Ausstellung "Die Sammlung des Bankiers Wagener. Die Gründung der Nationalgalerie", ruft das Haus die generöse Tat ihres Mäzens wieder in Erinnerung. Ziel ist es dabei, die Sammlung Wagener 150 Jahre nach ihrer ersten Präsentation in einem größeren Umfange vorzustellen und neu zu lesen. Gezeigt wird eine Auswahl von etwa 140 Gemälden, die die wichtigsten und repräsentativen Werke der wagenerischen Schenkung umfasst, darunter auch heute noch hochgeschätzte Arbeiten von Karl Friedrich Schinkel und Caspar David Friedrich.
Leonardo ist in Berlin! Haben Sie ihn schon gesehen und dabei vielleicht auch Bekanntschaft mit dem "Latin Lover" gemacht, den die Macher der Ausstellung "Gesichter der Renaissance" in Antonella da Messinas Bildnis eines Jüngling sehen wollen? Nein - dann haben Sie sich wohl noch nicht in die langen Schlangen derer eingereiht, die diese bereits im vergangenen Jahr zum "Kulturevent des Jahres 2011" gehypte Ausstellung auf keinen Fall versäumen wollen. Oder ist Ihnen das unglaublich praktische VIP- Ticket für ganze stolze 30.-€ dann doch etwas zu teuer? Wie dem auch sei. Trösten Sie sich: um die Kunst geht es dabei schon lange nicht mehr. Das erklärt auch, warum es keinem externen Kunsthistoriker erlaubt ist, eine Gruppe durch diese Ausstellung zu führen. Wäre dies nicht der Fall, so hätte ich Sie selbstverständlich schon längst zu einer Sonderführung eingeladen.
Glücklicherweise aber besitzt Berlin auch selbst hervorragende Museen mit ausgezeichneten Sammlungen. Und diese kann man - wie unlängst auch Prof. Dr. Peter Geimer vom Kunsthistorischen Institut der FU Berlin mit Blick auf die mehr als fragwürdige Vermarktung der Renaissanceausstellung in der FAZ kritisch anmerkte - "... das ganze Jahr über leicht besuchen [...]in der luxeriösen Atmosphäe einer jargonfreien Zone und ohne die Zumutung, etwas erleben zu müssen."
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