Ludwigslust grüßt seine Gäste…
von Klaus Kiel
…so wurden wir begrüßt, als wir am 03.09. mit etwas Verspätung am Bahnhof von der Stadtführerin
„LU LU“ (man beachte die fantasievolle Abkürzung von Ludwigslust) empfangen wurden.
…also, ich gebe zu, es war mir nicht ganz klar, was mich an diesem Tag erwarten würde… In Ludwigslust macht die B 5 (zu DDR-Zeiten F 5) einen markanten Knick nach links, und weiter ging‘s auf der Transitstrecke in Richtung Hamburg, das Schloss kurz wahrgenommen, ein großer roter Sowjetstern vor Augen. Das war die Erinnerung…nun also zur Gegenwart.
Um alles vorweg zu nehmen, es war ein herrlicher Ausflugstag, 20 frohgestimmte Eichkamper/innen, ein strahlend blauer Himmel, S-Bahn und Deutsche Bahn sogar fast pünktlich, aber doch am Wochenende ganz schön voll, ein super Organisationsteam (Mona Schuchardt, Helga Neumann, Ingeborg von Rauch), das dafür sorgte, dass alles reibungslos klappte und nicht zuletzt kompetente Stadtführer/innen, die die Geschichte lebendig werden ließen.
Der Besichtigungstag begann mit einem Rundgang durch den Ort ( ca. 12.500 Einwohner) mit vielen gut erhaltenen, teilweise bis zu 250 Jahre alten, Bürgerhäusern. Danach folgte ein Spaziergang durch den herrlichen Schlosspark, der ursprünglich als Barock-Park angelegt wurde, später von Peter Joseph Lenne‘ in einen großen Landschaftspark umgewandelt wurde. Eine Besonderheit sind die Wasserläufe, Teiche und Kaskaden, die durch einen ca. 30 km langen Kanal (gebaut 1756 bis 1760) mit Wasser gespeist werden. Nach der Bahnfahrt und dem langen Spaziergang traten vereinzelt doch die ersten Ermüdungserscheinungen auf, so dass die nun folgende Mittagspause etwas zur Erholung beitrug, wenn auch das deftige, regionale Essen im Gasthaus zum „Alten Dragoner“ einige Anstrengung abverlangte. (es ist schon erstaunlich, was mancher Eichkamper so „verdrücken“ konnte…)
Ein in seiner Art einmaliger Bau ist die bis 1770 erbaute Schloss- und Residenzkirche. Im Inneren gibt es eine zweigeschossige Hofloge und einen Altar, der wie auf einer Bühne steht. Der Eindruck eines Theaters wird noch durch die Altarwand verstärkt, die als Kolossalgemälde Ausschnitte aus der Weihnachts-geschichte darstellt. Dahinter versteckt sich, durch eine optische Täuschung nicht zu erkennen, die Orgel (…man muss es gesehen haben). Unsere staunenden Augen muss wohl der Küster der Kirche bemerkt haben, denn er führte uns in seinem unnachahmlichen Mecklenburger Platt, gespickt mit Anekdoten, durch die nicht immer fromme Kirchengeschichte.
Danach nun wohl der Höhepunkt, die Führung durch 22 prunkvolle Säle und Gemächer des Schlosses. Unser Schlossführer ließ uns sachkundig und lebendig die 250 Jahre des Schlosses und seiner Bewohner nacherleben. Auch auf die vielen Fragen der wissensdurstigen Eichkamper/innen blieb er keine Antwort schuldig. Ab 1765 begann der Ausbau von Ludwigslust zu einer Barock-Residenz. So entstand in den Jahren 1772 bis 1776 das Schloss als repräsentative Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Ziemlich erstaunt waren wir über den insgesamt guten, über 250 Jahre alten, Originalzustand der Räume, Einrichtung und Ausstattung. (man bedenke die „Umwidmung“ des Schlosses, als während der DDR-Zeit u.a. der“ Rat des Kreises“ dort residierte)
Eine Frage blieb für mich allerdings offen, wie war es damals möglich, altes, unbrauchbares Papier zu Papier-Mache‘ zu verarbeiten und daraus künstlerische Figuren und Ornamente so zu gestalten, dass wir sie zunächst so täuschend echt als Marmorbüste oder Stuckverzierung wahrgenommen haben.
(Angeblich soll das Geheimnis nicht mehr zu lüften sein, denn der Erfinder und Leiter der „herzoglichen Pappmache‘-Fabrik“ hat sein Produktionsgeheimnis wohl mit ins Grab genommen…)
Nach so vielen Informationen und Eindrücken ging der erlebnisreiche Tagesausflug mit einem gemütlichen Kaffeetrinken im Schloss-Cafe‘ zu Ende. Während der entspannten Rückfahrt gab es noch einmal die Gelegenheit, das Erlebte revue-passieren zu lassen und, in nachbarlichen Gesprächen über Dies und Das zu reden.
Nochmals Danke an die Organisatoren,….. bis zum nächsten Mal.
Klaus Kiel
PS: …..Übrigens sind die Gummibärchen aus Sanddorn aus der Sanddornmanufaktur in Ludwigslust
ein absoluter Hochgenuss.
…so wurden wir begrüßt, als wir am 03.09. mit etwas Verspätung am Bahnhof von der Stadtführerin
„LU LU“ (man beachte die fantasievolle Abkürzung von Ludwigslust) empfangen wurden.
…also, ich gebe zu, es war mir nicht ganz klar, was mich an diesem Tag erwarten würde… In Ludwigslust macht die B 5 (zu DDR-Zeiten F 5) einen markanten Knick nach links, und weiter ging‘s auf der Transitstrecke in Richtung Hamburg, das Schloss kurz wahrgenommen, ein großer roter Sowjetstern vor Augen. Das war die Erinnerung…nun also zur Gegenwart.
Um alles vorweg zu nehmen, es war ein herrlicher Ausflugstag, 20 frohgestimmte Eichkamper/innen, ein strahlend blauer Himmel, S-Bahn und Deutsche Bahn sogar fast pünktlich, aber doch am Wochenende ganz schön voll, ein super Organisationsteam (Mona Schuchardt, Helga Neumann, Ingeborg von Rauch), das dafür sorgte, dass alles reibungslos klappte und nicht zuletzt kompetente Stadtführer/innen, die die Geschichte lebendig werden ließen.
Der Besichtigungstag begann mit einem Rundgang durch den Ort ( ca. 12.500 Einwohner) mit vielen gut erhaltenen, teilweise bis zu 250 Jahre alten, Bürgerhäusern. Danach folgte ein Spaziergang durch den herrlichen Schlosspark, der ursprünglich als Barock-Park angelegt wurde, später von Peter Joseph Lenne‘ in einen großen Landschaftspark umgewandelt wurde. Eine Besonderheit sind die Wasserläufe, Teiche und Kaskaden, die durch einen ca. 30 km langen Kanal (gebaut 1756 bis 1760) mit Wasser gespeist werden. Nach der Bahnfahrt und dem langen Spaziergang traten vereinzelt doch die ersten Ermüdungserscheinungen auf, so dass die nun folgende Mittagspause etwas zur Erholung beitrug, wenn auch das deftige, regionale Essen im Gasthaus zum „Alten Dragoner“ einige Anstrengung abverlangte. (es ist schon erstaunlich, was mancher Eichkamper so „verdrücken“ konnte…)
Ein in seiner Art einmaliger Bau ist die bis 1770 erbaute Schloss- und Residenzkirche. Im Inneren gibt es eine zweigeschossige Hofloge und einen Altar, der wie auf einer Bühne steht. Der Eindruck eines Theaters wird noch durch die Altarwand verstärkt, die als Kolossalgemälde Ausschnitte aus der Weihnachts-geschichte darstellt. Dahinter versteckt sich, durch eine optische Täuschung nicht zu erkennen, die Orgel (…man muss es gesehen haben). Unsere staunenden Augen muss wohl der Küster der Kirche bemerkt haben, denn er führte uns in seinem unnachahmlichen Mecklenburger Platt, gespickt mit Anekdoten, durch die nicht immer fromme Kirchengeschichte.
Danach nun wohl der Höhepunkt, die Führung durch 22 prunkvolle Säle und Gemächer des Schlosses. Unser Schlossführer ließ uns sachkundig und lebendig die 250 Jahre des Schlosses und seiner Bewohner nacherleben. Auch auf die vielen Fragen der wissensdurstigen Eichkamper/innen blieb er keine Antwort schuldig. Ab 1765 begann der Ausbau von Ludwigslust zu einer Barock-Residenz. So entstand in den Jahren 1772 bis 1776 das Schloss als repräsentative Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Ziemlich erstaunt waren wir über den insgesamt guten, über 250 Jahre alten, Originalzustand der Räume, Einrichtung und Ausstattung. (man bedenke die „Umwidmung“ des Schlosses, als während der DDR-Zeit u.a. der“ Rat des Kreises“ dort residierte)
Eine Frage blieb für mich allerdings offen, wie war es damals möglich, altes, unbrauchbares Papier zu Papier-Mache‘ zu verarbeiten und daraus künstlerische Figuren und Ornamente so zu gestalten, dass wir sie zunächst so täuschend echt als Marmorbüste oder Stuckverzierung wahrgenommen haben.
(Angeblich soll das Geheimnis nicht mehr zu lüften sein, denn der Erfinder und Leiter der „herzoglichen Pappmache‘-Fabrik“ hat sein Produktionsgeheimnis wohl mit ins Grab genommen…)
Nach so vielen Informationen und Eindrücken ging der erlebnisreiche Tagesausflug mit einem gemütlichen Kaffeetrinken im Schloss-Cafe‘ zu Ende. Während der entspannten Rückfahrt gab es noch einmal die Gelegenheit, das Erlebte revue-passieren zu lassen und, in nachbarlichen Gesprächen über Dies und Das zu reden.
Nochmals Danke an die Organisatoren,….. bis zum nächsten Mal.
Klaus Kiel
PS: …..Übrigens sind die Gummibärchen aus Sanddorn aus der Sanddornmanufaktur in Ludwigslust
ein absoluter Hochgenuss.
Ganzen Beitrag vom 11.09.11 und 1 Kommentar anzeigen
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