Barriette-Quartett eröffnet Konzerte im Haus Eichkamp
von Ewald Schürmann
Fotos von M. Wirth
Das alte Gemeindehaus Eichkamp hatte ja schon viele Konzerte erlebt, auch das Barriette Quartett war häufig zu Gast. Doch dieses - inzwischen 6. - Konzert am 10. Februar 2015 in den vertrauten Räumen stand unter dem Vorzeichen, dass das Haus Eichkamp nunmehr dem Siedlerverein und der Stiftung am Grunewald gehört. Damit war das Konzert auch eine Neu-Eröffnung dieses Hauses für Nachbarschaft und Kultur, in dem künftig viele Aktivitäten und Veranstaltungen stattfinden werden. Doch noch ist es nicht soweit, denn im Moment hat sich die benachbarte KiTa wegen Renovierungs-arbeiten im großen Saal vorübergehend einquartiert, so dass ein Konzert inmitten von Kinderspielzeug und Wänden mit Kinderzeichnungen stattfand. Das war ganz lustig und wirkte unkonventionell und man musste mit der Sitzordnung auch improvisieren, was sich sogar fokussierend auf die Konzentration des Musikhörens auswirkte.
Denn nun saßen die Musiker zentral, von den Zuhörern im Halbkreis umgeben. Solche Raumexperimente dürften sich auch bei anderen Veranstaltungen als interessant erweisen, um dem Erlebnis einer Veranstaltung noch mehr Tiefe zu geben.
Das Musikprogramm dieses Abends verfolgte eine romantische Linie, die sich reizvoll von Schubert mit dem Zeitsprung nach Anton von Webern und wieder zurück zu Beethoven ein Jahrhundert hin und zurück ging und so Verbindungen im Verständnis der Romantik hörbar machte. Die musikhistorischen Erklärungen von Quartettmitglied Rainer Fournes, die er jeweils vor jedem Stück vortrug, waren nicht nur für unsere Musikbildung wichtig, sondern sie gaben vor allem Hinweise, die Kompositionen noch detailreicher zu hören. Diese Kombination von musikalischer Darbietung und erklärender Erläuterung ist im besten Sinne das, was mit dem Slogan "die kunst zu hören" des rbb kulturradios gemeint ist. Vielleicht sollte man diesen Ansatz zum Gesprächskonzert noch weiterspinnen. So wäre es doch reizvoll, Musik und Literatur zu verbinden. Gerade die romantische Musik würde durch Lyrikrezitation romantischer Dichter noch weitere Dimensionen des Hörens ansprechen. Vielleicht eine Aufgabe für den im August startenden Literaturkreis, in Kooperation mit der Programmplanung für Konzerte solche neuen komponierten Veranstaltungen zu entwickeln? Gerade in Berlin mit seinem reichhaltigen Angebot an Konzerten und Lesungen sind neue Formen der Kunstpräsentation gefragt und könnten zum Publikumsmagneten werden.
Dank für den Musikabend mit Britta Haase, Arnhild Micus, Henriette Jaeckel und Rainer Fournes, die mit ihrem Barriette Quartett einen schönen Klang pflegen, den wir Hörer gern auch in weiteren Konzerten genießen möchten.
Übrigens noch ein Wort zur Akustik des großen Saals im Haus Eichkamp. Wer sich die Raummaße ansieht, fühlt sich wie in einem Raumwürfel mit gleichen Abmessungen. Immer wieder wird von Zuhörern geäußert, wie in diesem Raum ein sehr präzises Hören möglich ist. Vielleicht ein Verdienst des Architekten, der ja einen kirchlichen Sprech- und Hörraum für Prediger und Gemeinde konstruieren musste? Jedenfalls sollte man das akustische Potenzial des Saales als eine Besonderheit erkennen und nutzen. Vielleicht als Probenraum an Musiker vermieten. Auf jeden Fall für viele Veranstaltungen mit anspruchsvoller Akustik. Und zuletzt ein Wunsch: Mit einer intelligenten Lichtinstallation könnte der Saal mehr Helligkeit erfahren und aus seiner Dunkelheit heraus in vielen Varianten ausgeleuchtet werden. Dies noch zur Ideenfreude angesichts eines Neubeginns dieses Hauses. Viele weiteren Ideen sollten diskutiert werden. Ist das Haus doch nun ein Nachbarprojekt.
Fotos von M. Wirth
Das alte Gemeindehaus Eichkamp hatte ja schon viele Konzerte erlebt, auch das Barriette Quartett war häufig zu Gast. Doch dieses - inzwischen 6. - Konzert am 10. Februar 2015 in den vertrauten Räumen stand unter dem Vorzeichen, dass das Haus Eichkamp nunmehr dem Siedlerverein und der Stiftung am Grunewald gehört. Damit war das Konzert auch eine Neu-Eröffnung dieses Hauses für Nachbarschaft und Kultur, in dem künftig viele Aktivitäten und Veranstaltungen stattfinden werden. Doch noch ist es nicht soweit, denn im Moment hat sich die benachbarte KiTa wegen Renovierungs-arbeiten im großen Saal vorübergehend einquartiert, so dass ein Konzert inmitten von Kinderspielzeug und Wänden mit Kinderzeichnungen stattfand. Das war ganz lustig und wirkte unkonventionell und man musste mit der Sitzordnung auch improvisieren, was sich sogar fokussierend auf die Konzentration des Musikhörens auswirkte.
Denn nun saßen die Musiker zentral, von den Zuhörern im Halbkreis umgeben. Solche Raumexperimente dürften sich auch bei anderen Veranstaltungen als interessant erweisen, um dem Erlebnis einer Veranstaltung noch mehr Tiefe zu geben.
Das Musikprogramm dieses Abends verfolgte eine romantische Linie, die sich reizvoll von Schubert mit dem Zeitsprung nach Anton von Webern und wieder zurück zu Beethoven ein Jahrhundert hin und zurück ging und so Verbindungen im Verständnis der Romantik hörbar machte. Die musikhistorischen Erklärungen von Quartettmitglied Rainer Fournes, die er jeweils vor jedem Stück vortrug, waren nicht nur für unsere Musikbildung wichtig, sondern sie gaben vor allem Hinweise, die Kompositionen noch detailreicher zu hören. Diese Kombination von musikalischer Darbietung und erklärender Erläuterung ist im besten Sinne das, was mit dem Slogan "die kunst zu hören" des rbb kulturradios gemeint ist. Vielleicht sollte man diesen Ansatz zum Gesprächskonzert noch weiterspinnen. So wäre es doch reizvoll, Musik und Literatur zu verbinden. Gerade die romantische Musik würde durch Lyrikrezitation romantischer Dichter noch weitere Dimensionen des Hörens ansprechen. Vielleicht eine Aufgabe für den im August startenden Literaturkreis, in Kooperation mit der Programmplanung für Konzerte solche neuen komponierten Veranstaltungen zu entwickeln? Gerade in Berlin mit seinem reichhaltigen Angebot an Konzerten und Lesungen sind neue Formen der Kunstpräsentation gefragt und könnten zum Publikumsmagneten werden.
Dank für den Musikabend mit Britta Haase, Arnhild Micus, Henriette Jaeckel und Rainer Fournes, die mit ihrem Barriette Quartett einen schönen Klang pflegen, den wir Hörer gern auch in weiteren Konzerten genießen möchten.
Übrigens noch ein Wort zur Akustik des großen Saals im Haus Eichkamp. Wer sich die Raummaße ansieht, fühlt sich wie in einem Raumwürfel mit gleichen Abmessungen. Immer wieder wird von Zuhörern geäußert, wie in diesem Raum ein sehr präzises Hören möglich ist. Vielleicht ein Verdienst des Architekten, der ja einen kirchlichen Sprech- und Hörraum für Prediger und Gemeinde konstruieren musste? Jedenfalls sollte man das akustische Potenzial des Saales als eine Besonderheit erkennen und nutzen. Vielleicht als Probenraum an Musiker vermieten. Auf jeden Fall für viele Veranstaltungen mit anspruchsvoller Akustik. Und zuletzt ein Wunsch: Mit einer intelligenten Lichtinstallation könnte der Saal mehr Helligkeit erfahren und aus seiner Dunkelheit heraus in vielen Varianten ausgeleuchtet werden. Dies noch zur Ideenfreude angesichts eines Neubeginns dieses Hauses. Viele weiteren Ideen sollten diskutiert werden. Ist das Haus doch nun ein Nachbarprojekt.
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